Wie funktioniert eine sexuell offene Beziehung? – Teil 1/4: Voraussetzungen

An wen richtet sich der Artikel?

Welche Orientierungen, Rollen, oder Geschlechter der Artikel anspricht
Sexuelle Orientierung(en): alle
Romantische Orientierung(en): alle
Geschlecht(er): alle
Wer ist mit Frau und Mann gemeint?
  • Frau steht für Mensch mit Vulva, überwiegend in der Rolle „Frau“,
  • Mann steht für Mensch mit Penis, überwiegend in der Rolle „Mann“
Erweiterbar auf:

Die Ausgangssituation:

Ihr seid in einer monogamen (= sexuell geschlossenen) Liebesbeziehung. Ihr habt nie großartig darüber geredet, ob ihr tatsächlich sexuell geschlossen leben wollt – es ist einfach die Vorlage, die euch eure Eltern und euer Umfeld vorgelebt haben und die ihr automatisch übernommen habt. Aber da gibt es diese Fantasien, bei der Selbstbefriedigung oder beim Tagträumen, wenn dir/euch fad ist…

Als Frau in einer Hetero-Beziehung:

Du findest einen eurer gemeinsamen Freunde scharf und würdest gerne mal wissen, wie sein Schwanz aussieht oder wie er dich in einer sexuellen Situation geil machen würde.

Oder du würdest gerne personenunabhängig einen anderen Schwanz ausprobieren, einfach für die Abwechslung.

Oder du findest die neue Freundin von dem einen Bekannten scharf. Normalerweise stehst du nicht auf Frauen, aber sie hat so hübsche Brüste, das wäre doch geil, sie mal nackt zu sehen oder anzufassen.

Oder du würdest personenunabhängig gerne mal wissen, wie sich Sex mit einer anderen Frau anfühlt.

Als Mann in einer Hetero-Beziehung:

Du findest eine Frau in eurem Bekanntenkreis scharf und würdest gerne mal wissen, wie sie nackt aussieht oder wie sich ihre Pussy anfühlt, wenn du sie fickst.

Oder du würdest gerne personenunabhängig andere Brüste und eine andere Pussy ausprobieren, einfach für die Abwechslung.

Oder du hast früher mal gemeinsam mit Freunden gewichst. Ihr hattet zwar keine Frauen dabei, aber irgendwie geil war das schon. Wie wäre das jetzt gemeinsam mit einer Frau?

Oder du möchtest personenunabhängig gerne mal einen anderen Schwanz anfassen, einfach um zu wissen, wie sich das anfühlt.

Als Frau in einer lesbischen Beziehung:

Du findest eine eurer gemeinsamen Freundinnen scharf und würdest gerne mal wissen, wie ihre Pussy aussieht oder wie sie dich in einer sexuellen Situation geil machen würde.

Oder du würdest gerne personenunabhängig den Körper einer anderen Frau ausprobieren, einfach für die Abwechslung.

Oder du findest den einen Mann im Bekanntenkreis scharf. Normalerweise stehst du nicht auf Männer, aber hübsch ist er schon, und das wäre doch geil, ihn als biologischen Dildo auszuprobieren.

Oder du würdest personenunabhängig gerne mal wissen, wie sich Sex mit einem männlichen Körper anfühlt.

Als Mann in einer schwulen Beziehung:

Du findest einen eurer gemeinsamen Freunde scharf und würdest gerne mal wissen, wie sein Schwanz aussieht oder wie ihr miteinander ficken würdet.

Oder du würdest gerne personenunabhängig einen anderen Schwanz ausprobieren, einfach für die Abwechslung.

Oder du findest die neue Freundin von dem einen Bekannten scharf. Normalerweise stehst du nicht auf Frauen, aber sie hat so hübsche Brüste, das wäre doch geil, sie mal nackt zu sehen oder anzufassen.

Oder du würdest personenunabhängig gerne mal wissen, wie sich Sex mit einem weiblichen Körper anfühlt.

Ob hetero-, homo- oder bisexuelle Fantasien, die Gemeinsamkeit ist: Mit Beziehungsarbeit und lösungsorientierter Kommunikation sind alle diese Fantasien ohne Verheimlichung innerhalb einer schönen, stabilen Liebesbeziehung auslebbar – und zwar scheißegal, was euer Freundeskreis, euer Bekanntenkreis, eure Szene, eure Eltern oder eure Verwandten (sollten sie es je erfahren) davon halten!

Ihr wünscht euch also erotische Erlebnisse und Sex zum Spaß mit anderen Menschen. Die Bezeichnung dafür lautet Swingen. Swinger_innen sind demnach Menschen, die genauso wie ihr ihre Ebene Lust innerhalb und außerhalb ihrer gegenwärtigen Liebesbeziehung(en) ausleben wollen.

Und wie geht das jetzt?
  1. Plant immer wieder Termine, an denen ihr zu zweit und ungestört miteinander reden könnt.
  2. Erzählt euch gegenseitig eure sexuellen Fantasien.
  3. Benennt Gefühle, die aufkommen, wenn ihr von den sexuellen Fantasien des Gegenübers hört:
    „Besonders geil finde ich, wenn…“
    „Das macht mir Angst, weil…“
    „Es macht mich wütend, wenn…“
  4. Benennt Ängste und redet darüber:
    „Ich habe Angst, wenn du…machen wirst, dass dann…passiert.“
  5. Erfindet Szenarien, wie ihr eure Fantasien gemeinsam ausleben könnt:
    „Stell dir vor, [scharfer Mensch] kommt zu Besuch und wir machen dann gemeinsam…“
  6. Erzählt sie euch beim Sex und macht euch damit gegenseitig geil.

Allerdings funken an diesem Punkt bereits die verinnerlichten, unbewussten Lügenkonstrukte der westlichen Gesellschaft dazwischen:

Ein beliebter Anfänger_innenfehler ist nämlich, nicht zwischen Sex und Liebe zu unterscheiden, und diese sehr verschiedenen Bedürfnisse als dasselbe zu behandeln. Als Folge davon vermischen viele Menschen Nähehandlungen (Küssen, Kuscheln, Schmusen, Lieb-streicheln) der Ebene Liebe (= Näheskala-Ebene 6) und sexuelle Handlungen der Ebene Lust (= Näheskala-Ebene 3).

Während beide Handlungen gleichzeitig innerhalb einer Liebesbeziehung kein Problem sind, produzieren sie eines mit Menschen, mit denen ihr eben keine weitere Beziehung, sondern einfach Spaß haben wollt. Um emotionale Turbulenzen zu vermeiden, macht Nähehandlungen daher ausschließlich zwischen euch als Liebesbeziehung. Mit anderen Swinger_innen tauscht ganz bewusst nur Handlungen der Ebene Lust aus. Wenn ihr andere Swinger_innen seht, die Nähehandlungen austauschen, sind das ziemlich sicher Pärchen / Polyküle, die das wie ihr auch nur untereinander machen – oder Paare, die ihr nicht wiedersehen werdet, weil sie kurz darauf in eine Beziehungskrise geschlittert sind.

Das fängt bereits bei sexuellen Fantasien an: Wenn ihr euch gegenseitig Geschichten erzählt, in denen Oralsex und spielerisch raufen mit anderen Menschen vorkommt – wunderbar, ihr erkundet gerade eure Ebene Lust. Macht ihr daraus hingegen Küssen und Kuscheln mit anderen Menschen, habt ihr eine Vermischung mit der Ebene Liebe, die euch noch viele Probleme machen wird.

„Aber dann ist Sex zum Spaß ja total mechanisch und gefühlskalt…dürfen wir andere Menschen nur an den Geschlechtsorganen anfassen?!“

Nein. Zu einer vollständigen Ebene Lust gehört (hoffentlich!) ja mehr als genitale Stimulation von einem mechanisch handelnden Menschen. Solltest du von so einem Erlebnis gehört haben oder eines erlebt haben, war es ganz einfach schlechter Sex.

Mit anderen Swinger_innen kannst du erotische Massagen, Muskeln am ganzen Körper aufmassieren, Geil-streicheln, Dirty Talk, Ausgreifen (lassen), Sich-gegenseitig-zusehen und vielleicht sogar etwas Spanking teilen. Und in dieser Auflistung war noch gar nicht die Rede von gemeinsamer Selbstbefriedigung, Handjobs, Fingern, Lecken, Blowjobs, Ficken, Sexspielzeuge, Vibratoren, … und das Ganze noch in der Gruppe mit einem anderen Pärchen oder mehreren Menschen…

Und, bei der Vorstellung geil geworden? 😉

„Ich kann mir Sex ohne Küssen nicht wirklich vorstellen. Fehlt da dann nicht etwas?“

Das ist eine typische Falle der patriarchalen Lügenkonstrukte unserer Gesellschaft. Du hast unbewusst entweder die monogame Lüge, die polyamore Lüge (= eine Abwandlung der monogamen Lüge) oder überhaupt die patriarchale Lüge der Rolle „Frau“ im Hintergrund laufen.

Das ist nicht deine Schuld – diese Ideen wurden dir seit du ein Kleinkind warst von allen Seiten vorgelebt, vorgedacht und eingeredet. Es ist aber sehr wohl deine Verantwortung, diese Ideen zu erkennen, sie auszubauen und durch deine gesunden Überlegungen zu ersetzen – wenn du eine sexuell offene Beziehung willst und nicht eh mit dem sexuell geschlossenen Status quo zufrieden bist.

Mach dir klar: Sex zum Spaß an sich ist ein natürliches und völlig gerechtfertigtes Bedürfnis eines jeden Menschen, egal ob Frau, Mann oder weiteres Geschlecht. Du brauchst keine Verliebtheit, keine Liebe, kein Kuscheln und kein Küssen, um irgendein sexuelles Erlebnis mit einem neuen, fremden Menschen genießen zu können. Such dir Menschen, die selbstverständlich nach Konsens fragen und denen deine Lust genauso wichtig ist wie ihre eigene. Lass dich mit ihnen auf die Ebene Lust ohne Nähehandlungen, wie oben beschrieben, ein. Du wirst sehen, du wirst ein lustvolles Erlebnis haben, ganz ohne „Gefühlskälte“.

„Wir sind ein Pärchen und finden das mit den Nähehandlungen Bullshit. Wir wollen auch andere Menschen küssen und mit ihnen kuscheln.“

Das könnt ihr natürlich machen. Seid dann aber nicht über die Konsequenzen überrascht: Nähehandlungen wecken bei allen Beteiligten unbewusst die Sehnsucht nach einer gemeinsamen Ebene Liebe.

Wenn ihr also Nähehandlungen auch mit anderen Menschen als in eurer Paarbeziehung austauscht, werden kurz darauf seltsame Unsicherheitsgefühle und Eifersucht auftauchen, die sogar dann nicht weggehen, wenn ihr ausführlich darüber geredet habt. Habt ihr mit Bekannten oder Freund_innen regelmäßig Sex, der auch Nähehandlungen enthält, wird eine_r von euch, oder sogar beide nach wenigen Malen romantische Fantasien oder tatsächliche Verliebtheitsgefühle diesen Menschen gegenüber entwickeln.

Macht euch bewusst: Die Vermischung von Handlungen der Ebene Lust und der Ebene Liebe sind der Hauptgrund, warum Menschen in einer sexuell offenen Beziehung nach einiger Zeit zu swingen aufhören, wieder sexuell geschlossen werden, oder sich nach einer Beziehungskrise sogar trennen, weil nichts funktioniert hat.

„Wir sind ein Pärchen und haben angefangen, über unsere sexuellen Fantasien zu reden. Warum kommen auf einmal auch unangenehme Gefühle hoch und wir streiten?“

Wenn der_die Beziehungspartner_in mit jemand Anderem Sex haben möchte, können schnell Versagensängste und Angst um die Beziehung entstehen.

Hier ist es wichtig, die Lügenkonstrukte unserer Gesellschaft anzuschauen.

Die monogame und die polyamore Lüge behaupten:

  1. Die Ebene Lust und die Ebene Liebe sind dasselbe Bedürfnis.
  2. Tauchen sexuelle Wünsche auf der Ebene Lust an andere Menschen auf, muss automatisch ein Wunsch nach romantischer Nähe auf der Ebene Liebe mit dabei sein.

Die monogame Lüge ergänzt außerdem:

  1. Solange die Liebesbeziehung von beiden Beteiligten aus gesund ist, ist es nicht möglich, jemand Anderen sexuell begehrenswert zu finden.

Alle diese Behauptungen sind Teile eines patriarchalen Lügenkonstrukts und damit zu 100% falsch.

Wenn das Gegenüber sich Sex zum Spaß mit jemand Anderem wünscht, heißt das also nicht automatisch, dass er_sie:

  • in jemand Anderen verliebt ist
  • dich nicht mehr liebt
  • dich sexuell gesehen satt hat

Dennoch oder gerade deswegen müsst ihr auch über die negativen Seiten und eure Ängste reden.

Denn wenn eure gemeinsame Sexualität und/oder euer Miteinander in eurer Liebesbeziehung grundsätzlich nicht (mehr) passen, ist eine sexuell offene Beziehung eine Flucht vor den Problemen und beschleunigt höchstwahrscheinlich eine ohnehin schon im Raum stehende Trennung.

Bevor ihr also irgendwelche Fantasien in die Tat umsetzt, besprecht, was ihr zu zweit besser machen könnt.

Auf der Näheskala-Ebene 3:

  • Gibt es eine sexuelle Fantasie, die ihr zu zweit gerne erleben würdet – ihr wart aber beide bisher nicht mutig genug, solche Fantasien anzusprechen?
  • Habt ihr eine bestimmte sexuelle Fantasie mit einem anderen Menschen, weil genau diese bestimmte Spielart zwischen euch als Beziehung nie, selten oder zu lustlos passiert?
  • Nervt euch eine bestimmte Verhaltensweise beim Sex?
    Typisch bei Hetero-Sex:

Auf der Näheskala-Ebene 4 und 5:

  • War es in letzter Zeit fad zwischen euch?
  • Seid ihr in einen Alltagstrott geraten, den ihr gerne sprengen würdet?
  • Würdet ihr gemeinsame Interessen gerne mehr oder besser ausleben?
  • Würdet ihr gerne mehr über die Gedanken und Gefühle eures Gegenübers erfahren?

Auf der Näheskala-Ebene 6:

  • Wünscht ihr euch mehr Zeit zu zweit?
  • Braucht eine_r oder beide häufiger Zärtlichkeit und Kuscheln?
  • Wünscht ihr euch mehr positives Feedback, Zuhören und/oder liebevolle Aufmerksamkeit(en)?

Gibt es auf einer oder mehreren dieser Ebenen ein Problem, könnt ihr mithilfe von Beziehungsarbeit gesunde Lösungen finden.

Wenn ihr total festgefahren seid, und nicht mehr wisst, wie ihr aus gegenseitigen Vorwürfen aussteigt, überlegt euch, ein Paar-Coaching oder eine Eheberatung zu machen. Wenige Sitzungen können oft aussichtslos erscheinende Probleme lösen, und euch Methoden und Strategien für eure gemeinsame Zukunft mitgeben, damit ihr nicht noch einmal in so eine Situation schlittert. Eine ganz schlechte Idee ist allerdings, mit einer psychologischen Beratung bis „Entweder eine Beratung oder Trennung“ zu warten. Das Vertrauen in einer Beziehung ist an diesem Punkt meistens so zerrüttet, dass selbst sehr erfahrene Paartherapeut_innen nur mehr eine Trennung mit dem geringsten gegenseitigen emotionalen Schaden anleiten können.

Wenn es auf Ebene 3, 4, 5 und 6 zwischen euch kein grundsätzliches Problem gibt oder ihr ein bestehendes Problem behoben habt, könnt ihr daran gehen, andere Menschen in eure Sexualität einzuladen und eure sexuellen Fantasien gemeinsam in die Tat umzusetzen.

Wie funktioniert eine sexuell offene Beziehung? – Teil 2/4: Nieder mit der Monogamie!

Ich trete dafür ein, dass wir den uneindeutigen Begriff Monogamie bzw. monogam als Beschreibung einer Liebesbeziehung abschaffen und ihn durch neue, eindeutige Begriffe ersetzen – die dann die sexuelle und romantische Ausrichtung einer Liebesbeziehung gegenüber anderen Menschen entkoppelt formulieren.

Die Notwendigkeit einer sprachlichen Trennung von sexuellen und romantischen (oder auch: amoren) Wünschen und damit verbundenen Handlungen habe ich in Sex und Liebe: Der große Unterschied! erklärt.

Auf dieser Unterscheidung aufbauend, schlage ich folgende neue Nomenklatur für die Ausrichtung einer Liebesbeziehung vor:

  • Auf der Ebene Lust: sexuell geschlossen oder sexuell offen
  • Auf der Ebene Liebe: romantisch geschlossen oder romantisch offen

Da es in einer Liebesbeziehung immer um die Ebene Liebe und die Ebene Lust gleichzeitig geht, ergeben sich aus diesen vier Begriffen vier mögliche Kombinationen:

  1. Romantisch geschlossen und sexuell geschlossen
  2. Romantisch geschlossen und sexuell offen
  3. Romantisch offen und sexuell offen
  4. Romantisch offen und sexuell geschlossen

 

  1. Romantisch geschlossen und sexuell geschlossen (ersetzt monogam in seiner häufigsten Bedeutung):

Menschen innerhalb einer Liebesbeziehung leben Nähehandlungen nur untereinander aus und sind gleichzeitig zueinander die einzigen Sexualpartner. Wenn die monogame Lüge nicht aktiv ist (!), und beide/alle Menschen tatsächlich temporär oder grundsätzlich kein Bedürfnis nach der Ebene Lust mit anderen Menschen haben, ist dieser Zustand stabil.

Wenn die monogame Lüge hingegen aktiv ist, ist dieser Zustand instabil.

  1. Romantisch geschlossen und sexuell offen:

Menschen innerhalb einer Liebesbeziehung leben Nähehandlungen der Ebene Liebe nur untereinander aus, sexuelle Handlungen der Ebene Lust allerdings auch mit anderen, passenden Menschen (= Swingen). Dieser Zustand ist stabil.

Die nächsten beiden Zustände behandeln romantisch offene Beziehungen. Dazu ein paar Anmerkungen:

Romantisch offen bedeutet, dass Menschen in einer vormals geschlossenen Liebesbeziehung daran interessiert sind, Polyamorie zu leben, und eine/mehrere weitere Liebesbeziehung/en in ihr Leben aufnehmen wollen. Dazu führen sie Nähehandlungen mit passenden Menschen aus.

Dieser Zustand ist von vorneherein instabil. Denn wenn die Möglichkeit besteht, dass noch weitere Menschen auf der Ebene Liebe hinzugefügt werden, leiden die individuellen Ressourcen, das gegenseitige Vertrauen und die mögliche Nähe des Ursprungspärchens oder –polyküls darunter. Kehrt die Beziehung entweder bei Erfolg, Polyamorie zu finden (= meine Geschichte) oder Misserfolg zu einer romantisch geschlossenen Form zurück, pendelt sich wieder ein stabiler Zustand ein.

  1. Romantisch offen und sexuell offen:

Menschen innerhalb einer Liebesbeziehung führen Nähehandlungen und Sex mit neuen Personen aus (= Dating). Sexuelle Handlungen auf der Ebene Lust ohne Nähehandlungen (= Swingen) mit anderen Menschen finden unabhängig davon ebenfalls statt.

Dieser Zustand ist aufgrund der Eigenschaft romantisch offen instabil.

  1. Romantisch offen und sexuell geschlossen:

Menschen innerhalb einer Liebesbeziehung führen Nähehandlungen und Sex mit neuen Personen aus (= Dating). Sexuelle Handlungen ausschließlich auf der Ebene Lust (= Swingen) finden nicht statt.

Die Kombination aus romantisch offen und sexuell geschlossen schafft einen perfekten Nährboden für die polyamore Lüge: Das Ventil der Ebene Lust ist abgedreht, das Ventil der Ebene Liebe aber weit offen. Dadurch können sich die unterdrückten Kräfte der Ebene Lust wesentlich einfacher als im Mainstream über den Umweg der Ebene Liebe ihre Bahn brechen. Wie schon bei der seriellen Monogamie, bewirkt das sekundärmotivierte Verliebtheiten, nun allerdings mehrere gleichzeitig. Das Ergebnis ist dann die seriell-parallele Polyamorie, die kurzfristig zu chronisch instabilen romantischen Beziehungen, mittelfristig zu Trennungen, und langfristig zu psychischen Erkrankungen führt.

Dieser Zustand ist aufgrund der Eigenschaft romantisch offen instabil.

Aus meiner Erfahrung kann ich empfehlen: Wenn schon romantisch offen, dann gemeinsam mit sexuell offen. So können die erwähnten sekundärmotivierten Verliebtheiten vermieden werden, und die ohnehin komplizierten Prozesse eines romantisch offenen Zustands wenigstens in die richtigen Bahnen gelenkt werden.

Wie funktioniert eine sexuell offene Beziehung? – Teil 3/4: Praxis

An wen richtet sich der Artikel?

Welche Orientierungen, Rollen, oder Geschlechter der Artikel anspricht
Sexuelle Orientierung(en): alle
Romantische Orientierung(en): alle
Geschlecht(er): alle
Wer ist mit Frau und Mann gemeint?
  • Frau steht für Mensch mit Vulva, überwiegend in der Rolle „Frau“,
  • Mann steht für Mensch mit Penis, überwiegend in der Rolle „Mann“
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Ihr habt viel über eure Sexualität, euch als Paar, eure Wünsche und eure Ängste geredet. Ihr habt euch gegenseitig eure Fantasien beim Sex zu zweit erzählt und fandet die Vorstellungen geil. Nun wollt ihr eure Fantasien in die Realität umsetzen:

Sucht nach Swingen im Internet. Lest euch die Bewertungen von verschiedenen Swingerclubs auf verschiedenen Webseiten durch.

Sucht auf den Webseiten von Swingerclubs und erotischen Lokalen nach „Umgangsformen“, „Benimmregeln“, „Verhaltenskodex“, „Code of Conduct“ u. Ä. Solche Verhaltensregeln richten sich in erster Linie an Hetero-Männer, weil diese aufgrund der Rolle „Mann“ eher zu ignoranten und unfairen Verhaltensweisen beim Sex neigen – die Umgangsformen gelten jedoch genauso für Frauen und weitere Geschlechter.

Bietet die Webseite eines Lokals oder Events so etwas nicht an, geht nicht hin, egal wie spannend das Angebot klingt. Die ungeschriebenen Regeln über sexuelle Anbahnung im Alltag gelten hier nicht mehr, sie wurden aber auch nicht durch neue Regeln ersetzt. Als Ergebnis kennen sich die meisten Teilnehmenden nicht aus, und einige probieren einfach „was geht“. Aus diesem Grund sind solche Räume für Anfänger_innen unsicher und anstrengend zu navigieren. Selbst erfahrene Swinger_innen treffen in solchen Räumen eher keine neuen Menschen, sondern bringen ihre woanders (= in Räumen mit Verhaltensregeln!) sorgfältig ausgewählten Sexkontakte mit und bleiben dann unter sich.

Besucht gemeinsam einen Swingerclub mit guten Bewertungen, schaut euch den Umgang der Menschen untereinander an und redet mit euch sympathischen anwesenden Menschen. Um ins Gespräch zu kommen, reicht meistens eine freundliche Vorstellung mit dem Vornamen. Bei Unsicherheit über die Verhaltensregeln könnt ihr jederzeit nachfragen – erfahrene Swinger_innen sind gesprächig, und teilen ihr Wissen gerne. Lasst euch Tipps geben und tauscht Erfahrungen aus. Solche Erkundigungen sind außerdem eine gute Möglichkeit zum Beschnuppern von attraktiven Menschen, mit denen ihr euch Sex vorstellen könnt.

Die absoluten Grundanforderungen sind:

  • Alles kann, nichts muss!
  • Nein heißt Nein!
  • Vielleicht heißt Nein (Aber du kannst später nochmal fragen)!

Leider gibt es auch in Swingerclubs ungute oder übergriffige Menschen (insbesondere Männer) im Sinne der Rape Culture – allerdings weit weniger als beim Fortgehen im Mainstream. Meldet Menschen, die ein deutliches „Nein“ von euch ignorieren, oder jemanden von euch gezielt zu überrumpeln versuchen, sofort dem Personal – dieses ist verantwortlich, derartige Menschen aus dem Lokal zu schmeißen! Reagiert das Personal nicht oder ist überfordert, verlasst den Club und schreibt eure (negative) Bewertung ins Internet.

Habt ihr im Club oder auf einem Swingerportal im Internet attraktive Menschen gefunden, tauscht euch kurz aus, ob der Mensch/das Pärchen/Mehrere wirklich für euch beide passt. Wenn ihr euch untereinander einig seid, setzt euch in einem Swingerclub auf ein Getränk zusammen und schlagt eure Wünsche direkt vor.

Unerfahrene Swinger_innen erzählen dabei gerne einen Roman über ihr Berufsleben oder ein anderes Thema, bevor sexuelle Wünsche drankommen. Das ist ein Zeichen der gesellschaftlichen Prägung, dass gegenseitiges sexuelles Interesse und nichts darüber hinaus die Beteiligten „herabwürdigen“ würde. Dieser Glaubenssatz ist ein Teil von gleich mehreren patriarchalen Lügen – und somit Bullshit.

Bleibt höflich und freundlich und schlagt eure Wünsche ohne Umwege euren Gegenübern vor. Die meisten trauen sich selbst nicht, das Thema anzusprechen und sind froh darüber, wenn jemand Anderes das Eis bricht.

Beispiele:
  • „Ich würde es geil finden, wenn du …“
  • „Kann ich deine Brüste anfassen?“
  • „Ich würde dir gerne einen wichsen.“
  • „Möchtest du mich ficken?“

Reagieren eure Gegenüber auf eure Wünsche ungut, pikiert oder eckig, aber ohne ein deutliches Nein, hat das selten etwas mit dem Inhalt eurer Fantasien zu tun – sondern die angesprochenen Menschen haben wahrscheinlich einen Konflikt mit sich selbst oder untereinander. Reagieren sie mit Nein, ist das ein Nein. In beiden Fällen gilt: Verabschiedet euch höflich und sucht euch andere attraktive Menschen.

Sobald verbal Kontakt hergestellt ist, kann ebenso viel über nonverbale Kommunikation passieren: Jemand beginnt dich am Oberschenkel zu streicheln und wandert bei positiver Reaktion zu deinem Intimbereich, oder hört bei ablehnender Reaktion auf und schlägt etwas Anderes vor oder verabschiedet sich.

Nun ist es soweit:

Ihr habt passende Menschen gefunden, die eure Wünsche grundsätzlich teilen. Ihr habt im Swingerclub einen bequemen Ort besetzt. Hier ist es notwendig, Wünsche und Grenzen vor und während sexueller Handlungen sofort und klar zu kommunizieren.

Beispiele:
  • „Ich würde es geil finden, wenn…“
  • „Ich würde gerne … mit dir machen“
  • „Das fühlt sich nicht gut an, können wir stattdessen…“
  • „Mach bitte langsamer/schneller/tiefer/nicht so tief…“
  • „Warte kurz, ich brauche Gleitgel/Gummi/Vibrator/Positionsänderung…“

Diese Hinweise gelten für die Ebene Lust (= Näheskala-Ebene 3). Wie bereits beschrieben, haben Nähehandlungen (Küssen, Kuscheln, Schmusen, Lieb-streicheln) hier nur Platz zwischen euch als Liebesbeziehung, nicht zwischen jemandem von euch und einem „Sex zum Spaß“-Menschen.

Wenn mitten in einer Sex-Situation ein ungutes Gefühl zwischen euch entsteht, brecht die Situation lieber ab, anstatt das Gefühl zu ignorieren – das funktioniert für euch nicht und stört außerdem die Lust von allen Mitmachenden. Signalisiert teilnehmenden Menschen, dass ihr eine Pause zu zweit braucht, und schafft euch eine Ecke, wo ihr gut miteinander reden könnt. Schaut euch an und redet darüber, was eine_n von euch getriggert hat oder was an der Situation nicht passt.

  • Manchmal braucht es einfach eine Versicherung, dass auch in dieser neuen Situation weiterhin gegenseitiges Liebhaben besteht und ein wenig Zärtlichkeit.
  • Manchmal aber wurde ein tieferliegendes Problem freigelegt, dass sich durch ein kurzes Gespräch und eine Umarmung nicht lösen lässt. Dann ist es besser, den Club zu verlassen (Falls die Menschen von vorher auf euch warten: Sagt kurz Bescheid, dass ihr geht), und mit genügend Zeit und Platz unter euch weiter zu diskutieren.

Wie funktioniert eine sexuell offene Beziehung? – Teil 4/4: Typische Praxis-Probleme in Hetero-Beziehungen

An wen richtet sich der Artikel?

Welche Orientierungen, Rollen, oder Geschlechter der Artikel anspricht
Sexuelle Orientierung(en): heterosexuell, heterosexuell lebend wenn bisexuell
Romantische Orientierung(en): heteroamor, heteroamor lebend wenn biamor
Geschlecht(er): Mann
Wer ist mit Frau und Mann gemeint?
  • Frau steht für Mensch mit Vulva, überwiegend in der Rolle „Frau“,
  • Mann steht für Mensch mit Penis, überwiegend in der Rolle „Mann“
Erweiterbar auf:
  • alle sexuellen und romantischen Orientierungen,
  • alle Geschlechter

Der Weg von Fantasien im Kopf zu Umsetzungen dieser in der Realität kann überraschende Erkenntnisse beinhalten. In einer Hetero-Beziehung kommt oft folgende Problemstellung vor:

Die Frau hat heterosexuelle Fantasien mit anderen Männern, wie dem eigenen Freund und einem anderen Mann gleichzeitig einen Handjob zu geben oder sich abwechselnd ficken zu lassen.

Während die Erzählung davon noch cool war (oder nicht so ernst genommen wurde), gibt es in der Praxis auf einmal ein Riesenproblem: Dass „seine“ Freundin/Frau mit einem anderen Mann Spaß hat, ist für den Mann plötzlich „komisch“ oder „total abtörnend“.

Gleichzeitig ist die Vorstellung von Sex mit einer anderen Frau oder einem Dreier mit seiner Freundin und einer weiteren Frau geil – bloß ein weiterer Mann darf nicht sein. Diese Einstellung wird OPP (One Penis Policy) oder Cockblocking genannt.

Diese Art zu denken kommt dir von dir selbst oder aus Erzählungen bekannt vor? Hier ist ein offener Brief im Namen aller Frauen, die schon einmal in so einer Situation waren oder gerade sind:

Lieber Mann!

Du willst Sex mit einer anderen Frau oder einen Dreier mit einer weiteren Frau erleben, hast aber gleichzeitig ein Problem damit, wenn deine Freundin mit einem zusätzlichen Mann Spaß haben will?

Klar, deine Idealvorstellung wäre, dass deine Freundin/Frau super ausprobierfreudig, geil und aufgeschlossen ist – aber nur mit deinem Penis, andere Männer soll sie am besten gar nicht bemerken.

Das trifft alles auf dich zu? Dann lass dich mal aufklären:

Die Ebene Lust, also die Sexualität, funktioniert so: Wenn sie in einer Liebesbeziehung und zum Spaß ausgelebt wird, ist sie offen: Dann kann deine Freundin ihrer Lust freien Lauf lassen und ist ausprobierfreudig, geil und aufgeschlossen.

Zwingst du deine Freundin, einen Teil ihrer Sexualität (= andere Männer zum Spaß) immer runterzustopfen und so zu tun, als gäbe es diesen Teil nicht, geht der Rest automatisch mit. Deine Freundin mag dann keine neuen Fantasien oder Spielarten und findet mit der Zeit Sex an sich lästig. Sie macht dann nur mit, damit du Ruhe gibst. Setzt sich diese Dynamik fort, baut sich in ihr unbewusst viel Wut auf: Du behandelst sie ja wie ein Sexspielzeug, das du nach Gebrauch wieder in die Lade legst und nicht wie einen anderen Menschen mit gleichen Rechten.

Nun gibt es an dieser Stelle für die Frau vier Möglichkeiten, zu handeln:

  1. Eine selbstbewusste Frau streitet mit dir darüber und konfrontiert dich. Bist du bereit, deine Sichtweise zu überdenken und euch beiden gleiche Rechte zuzugestehen, könnt ihr euch gemeinsam an die Erfüllung einer stabilen, schönen und sexuell offenen Liebesbeziehung machen.
  2. Bist du nicht bereit, deine Sichtweise zu überdenken, wird sie sich nach einiger Zeit von dir trennen und sich einen Mann suchen, der sie und ihre Wünsche ernst nimmt.
  3. Eine nicht so selbstbewusste und daher feige Frau wird sich hinter deinem Rücken ihre sexuellen Fantasien erfüllen und dich betrügen.
  4. Und eine unsichere Frau wird zwar auf dich hören, aber dadurch ihre eigene Sexualität hinunterstopfen, bis sie nicht einmal mehr an Sex mit dir interessiert ist. Zusätzlich wird sie wegen Kleinigkeiten fürchterlich mit dir streiten, da sich ihre unbewusst aufgestaute Wut auf dich regelmäßig spontan entlädt („Hausdrachen“).

„Ich bin ein Mann und die Situation kommt mir bekannt vor.“

Schau dir an, was tatsächlich hinter deiner Ablehnung steckt. Nachfolgend findest du mögliche Ängste und eine Lösung dazu. Such dir aus, was auf dich zutrifft.

Hast du Angst, dass dich deine Freundin/Frau verlässt, sobald sie einen besseren Fick als dich findet?

Die patriarchale Lüge der Rolle „Mann“ blendet alles außer Sex in einer Liebesbeziehung aus: Du hast eine Freundin/Frau, um regelmäßigen Sex zu haben, im Gegensatz zum anstrengenden, unbefriedigten Single-Leben. Jetzt hast du aber Fantasien über Sex mit anderen Frauen, oder? Wenn du diese Fantasien nun ausleben würdest, wäre deine Freundin / Frau nicht mehr besonders, oder?

Nein?

Genau.

Denn die Ebene Liebe, die du in deiner Rolle „Mann“ großteils unterdrückst, definiert überhaupt erst deine Liebesbeziehung. Bei einer gesunden Ebene Liebe wird dich deine Freundin/Frau für einen besseren Fick nicht verlassen – sie teilt mit dir etwas, das nur du und kein Mensch, der an einem Penis zum Spaß dranhängt, ihr geben kann. Habt ihr allerdings keine gesunde Ebene Liebe (mehr), wird es gefährlich. Dann müsst ihr erst diese Ebene in eurer Beziehung aufbauen/wiederherstellen, in schwierigen Fällen mit Psycho- oder Paartherapie. Denn eine vollständige Ebene Liebe ist die absolute Voraussetzung für eine sexuell offene Beziehung.

Haben dir deine Eltern/deine Verwandten/deine Szene/dein Umfeld gesagt, dass du „nicht männlich genug“ bist, wenn deine Partnerin andere Männer interessant findet?

Wenn dir deine Eltern/deine Verwandten/deine Szene/dein Umfeld Regeln mitgegeben haben, wie du dein Sexualleben zu gestalten hast, gibt es nur eine Lösung: Scheiß drauf!

Kein Mensch außer deiner Liebesbeziehung hat das Recht, über Konsens und Fairness hinaus bei deiner Sexualität mitzubestimmen. Wenn irgendwelchen Bezugspersonen lieber ist, dass du unglücklich ihre Regeln nachlebst, anstatt dass du erfüllt und glücklich dein eigenes Leben gestaltest, sollten diese Menschen sofort aus deinem Leben fliegen. Ist das aufgrund von Abhängigkeiten (Kinderbetreuung, usw.) nicht möglich, grenze dich so weit wie möglich ab. Wenn Bemerkungen über deine Sexualität fallen, die du nicht hören willst, sag das laut und deutlich und lass dich nicht davon abhalten, ob irgendjemand dadurch „beleidigt“ sein könnte. Dazu haben sie kein Recht.

Hast du schon einmal eine sexuell offene Beziehung versucht, und deine Ex hat dich daraufhin verlassen?

Erfahrungen mit Ex-Beziehungen fließen natürlich in deine jetzige Beziehung mit ein. Mach dir aber klar, dass deine Ex ein anderer Mensch ist, als deine jetzige Freundin / Frau. Frage sie, was sie sich wünscht und sag ihr, wovor du Angst hast, anstatt anzunehmen, dass sie das Gleiche will und gleich tickt wie deine Ex.

Hast du Angst, dich in Anwesenheit eines anderen Mannes zu blamieren, dass er dich auslacht, oder versucht, dir durch Imponiergehabe deine Freundin/Frau auszuspannen?

Solltest du dich auf ein Erlebnis mit einem anderen Mann einlassen, und er versucht, dir deine Freundin / Frau durch Mikroaggressionen oder unfaire Spielchen auszuspannen, hast du eine Gelegenheit, deine Männlichkeit zu zeigen: Sag deiner Freundin / Frau in deutlichen Worten, dass du aufhören und gehen möchtest – oder schmeiß den unguten Typen raus. Vielleicht hat deine Freundin / Frau diese Manöver nicht mitbekommen und streitet danach mit dir darüber. Erklär ihr deine Gründe und dann könnt ihr gemeinsam entscheiden, welche Charaktereigenschaften attraktive Menschen haben müssen, und woran ihr das erkennt, damit ihr wieder jemanden einladet.

„Ich bin ein Mann und finde das alles Bullshit. Meine Freundin/Frau soll nicht mit anderen Männern Sex haben (wollen).“

Es ist ok, diese Meinung zu haben. Dann musst du allerdings mit den Konsequenzen leben: Du wirst dann eben keine Partnerin haben, die beim Sex ausprobierfreudig, geil und aufgeschlossen ist – die z. B. bei einem Dreier mit einer anderen Frau begeistert mitmachen würde.

Such dir am besten eine Freundin/Frau, die von vorneherein beim Sex nicht sonderlich ausprobierfreudig und damit zufrieden ist. Ihr werdet beide wenige Probleme, aber eben durchschnittlich langweiligen Sex haben. Dann aber zu jammern, dass deine Partnerin zu selten Sex will oder beim Sex zu langweilig ist, ist Kleinkindverhalten. Es kauft sich ja auch niemand eine Bierdose und beschwert sich nach dem ersten Schluck, dass da kein Schnaps drin ist.

Wenn du mit einer starken und emotional reifen Frau nicht umgehen kannst, weil du selbst nicht stark und reif genug bist und zu feig bist, an diesem Umstand etwas zu ändern, hör auf, dir eine solche Frau zu wünschen.