Was ist Fairness?
Gegenseitiger Konsens ist das wichtigste Kriterium für überhaupt jede soziale Handlung zwischen Menschen, um eine Handlung von einem Übergriff oder Gewalt zu unterscheiden (das schließt natürlich psychische Gewalt – Erpressung, Slutshaming, Verleumdung, usw. – ausdrücklich mit ein).
Sex (Ebene 3 auf der Näheskala) ist jedoch voraussetzungsvoller als der alltägliche Umgang miteinander (Ebene 2 auf der Näheskala), der nur auf Konsens fußt. Für Sex zwischen Menschen, der von allen Beteiligten als positiv und erfüllend erlebt wird, müssen die Beteiligten nicht nur den gegenseitigen Konsens klären, sondern sich auch untereinander fair verhalten.
Fairness bedeutet im Wesentlichen, mit dem Gegenüber so umzugehen, wie es der Wunsch wäre, selbst von diesem Gegenüber behandelt zu werden.
Dieses Prinzip heißt „Goldene Regel“ und ist die Grundlage von vielen konstruktiven Konzepten über zwischenmenschliches Miteinander. Eine andere Formulierung davon ist ein Kinderreim:
„Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg auch keinem Anderen zu.“
Natürlich funktioniert Fairness nur, solange sich alle beteiligten Menschen fair verhalten. Befindet sich in der Situation ein ignoranter Mensch, dier sich unfair verhält oder sogar ein Arschloch, das mit Gewalt die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse erzwingen will, macht das die Situation selbst nicht mehr fair. Die Unfairness wiegt noch stärker, wenn jener Mensch vom fairen Gegenüber weiterhin faires Verhalten einfordert, selbst jedoch nicht einmal daran denkt, dasselbe zu tun. Der unfaire oder übergriffige Mensch stellt so eine neue zwischenmenschliche Ebene her – die Ebene 1 auf der Näheskala (Feindschaft). Die empfohlenen Verhaltensweisen für das Gegenüber sind dann die jeder Kampfsportart: Abweisen, Abblocken, Weggehen oder schlimmstenfalls Gewalt zur Selbstverteidigung.